Batman: Arkham Shadow: Fans sind frustriert über VR-Exklusivität

Dennis Krause
130 Kommentare
Batman: Arkham Shadow: Fans sind frustriert über VR-Exklusivität
Bild: Meta

Der Erste Mai ist für Batman-Fans eigentlich ein Tag zur Freude gewesen: Mit Batman: Arkam Shadow wird schon bald der Ratcatcher erstmals in der Spielreihe auftreten, wie ein frischer Teaser zeigt. Doch der Freude weicht der Frust: Das Spiel erscheint nicht für Konsole und PC, sondern exklusiv für Metas VR-Headsets.

Auf dem YouTube-Kanal von IGN macht unter dem Teaser zu Batman: Arkham Shadow eine große Anzahl von Spielern ihrem Ärger Luft. Der Nutzer pedr3601 scherzt sogar, mit dem exklusiven Release auf der wenig(er) verbreiteten Plattform entgehe man einfacher negativen Kritiken, wie sie der zuletzt verantwortliche Entwickler Rocksteady Studios bei Suicide Squad: Kill the Justice League erfahren hat.

"New Arkham game!? Thats kinda aweso..."
exclusively on the Meta Quest 3
"siiiiigh"

AmaroMalta, 12 Tsd Likes

Is there a lore reason why WB hates Arkham fans?

ethansolomon2126, 16 Tsd Likes

Developers: Okay guys we're really sure they cant hate this one, they don't even have Meta quests.

pedr3601, 296 Likes

Bewertungen auf YouTube bestätigen Einzelmeinungen

Alleine sind diese Einzelmeinungen nicht. Zur Erhebung hat ComputerBase eine in der Spielbranche übliche quantitative Messung der Unzufriedenheit über Bewertungen auf Steam und anderen Plattformen vorgenommen:

Ein Blick auf die Bewertungen des Teasers auf YouTube zeigt, was einzelne Kommentare schon angedeutet haben: Sowohl bei dem Teaser von Meta, als auch bei einem Teaser, der über den Kanal von IGN hochgeladen wurde, sind die negativen Bewertungen klar in der Überzahl. Selbst auf dem für VR-Ankündigungen genutzten Kanal von Meta zeigt sich ein unzufriedenes Stimmungsbild.

Bewertungen bei Meta
Bewertungen bei Meta (Bild: YouTube)
Bewertungen bei IGN
Bewertungen bei IGN (Bild: YouTube)

Meta entwickelt den Titel

Die Gründe für die Exklusivität liegen auf der Hand: Meta selbst ist an der Entwicklung des Spiels durch Oculus Studios beteiligt. Zusammen mit Camouflaj, ebenfalls ein VR-Spieleentwickler, soll das Spiel schon Ende des Jahres alleinig für die Meta Quest-Reihe erscheinen. Innerhalb dieser sogar ausschließlich für die leistungsstärkste Quest 3. Besitzer einer Quest 2, die Meta weiterhin verkauft, schauen in die Röhre, wie die Store-Seite erläutert.

Veröffentlichung auf dem PC unwahrscheinlich

Bei dieser Exklusivität könnte es auch bleiben. Gegenwärtig sind keine Pläne bekannt, das Spiel auch auf dem PC oder für VR auf dem PC zu veröffentlichen. Dies wäre ohnehin mit erheblichem Aufwand verbunden, da das Spiel gegenwärtig für die Quest und damit auf SoCs von Qualcomm optimiert wird, der PC aber üblicherweise auf GPUs und CPUs von AMD, Intel oder Nvidia setzt. Eine Veröffentlichung auf Konsolen ist aus demselben Grund unwahrscheinlich.

Strategie führt zu Frust

Während Meta mit dieser Strategie sich also mutmaßlich erhofft, einen möglichen Flaggschiff-Titel für die eigenen Geräte anzubieten, so sind die Nachteile für viele Fans schnell ersichtlich: Einerseits wird der Kauf einer rund 549 Euro teuren Quest 3 (Test) zur Pflicht, andererseits wird Batman: Arkham Shadow auf die Leistung des Snapdragon XR2 Gen 2 zugeschnitten und damit grafisch vermutlich weniger imposant aussehen als mit einer GeForce RTX oder Radeon RX möglich wäre.

Vorbereitung auf eine Quest Pro 2?

Theoretisch könnte Meta diesen Umstand verbessern, indem das Spiel per Cross-Buy zur Verfügung gestellt wird. Damit wird weiterhin ein Quest-Headset benötigt, allerdings kann das Spiel über die Meta-Link-App auf die GPU des PCs zugreifen. Doch diese Funktion geriet in den vergangenen Jahren in Vergessenheit. Wahrscheinlicher ist also, dass Meta an einem stärkeren Headset arbeitet.

Laut Gerüchten könnte eine zweite Version der Quest Pro bereits in der ersten Jahreshälfte des kommenden Jahres angekündigt werden. Ebenfalls bekannt ist, dass Asus ROG und Lenovo mit Meta an neuen VR-Headsets arbeiten. Doch wann diese erscheinen, ist noch offen und solange müssen sich Fans der Reihe mit den genannten Einschränkungen abfinden. Das gefällt offenbar nicht jedem.