G Wolves Hati S Plus: Gaming-Maus verspricht 4.000 Hertz per 2,4-GHz-Funk

Fabian Vecellio del Monego
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G Wolves Hati S Plus: Gaming-Maus verspricht 4.000 Hertz per 2,4-GHz-Funk
Bild: G Wolves

Anfang 2021 stellte Razer mit der Viper 8KHz (Test) die erste Gaming-Maus mit einer USB-Abfragerate von 8.000 Hertz vor, seitdem folgten einige weitere Hersteller. Kabellos beherrscht bislang allerdings keine einzige Maus nativ mehr als 1.000 Hertz. G Wolves will das mit der überaus leichten Hati S nun ändern.

Der Trend geht zu höheren Frequenzen

Auf die Fragen, wieso derart hohe USB-Abfrageraten bei Gaming-Mäusen in der Theorie funktionieren und ob das überhaupt Sinn ergibt, finden Leser in beiden verlinkten Artikeln Antworten. Darum soll es an dieser Stelle aber nicht gehen, denn neu ist eine Polling-Rate von 4.000 Hertz nämlich nicht – wohl aber bei einer kabellosen Maus. Einerseits, weil das technisch schwer umzusetzen ist und andererseits, weil höhere Frequenzen die Akkulaufzeit negativ beeinträchtigen. Und während sich letztgenanntes Problem recht einfach durch eine größere Batterie lösen lässt, haperte es bei erstgenanntem bisweilen.

So experimentierten in der Vergangenheit bereits einige Hersteller mit kabellosen USB-Abfrageraten von 2.000 oder 3.000 Hertz – beispielsweise Corsair mit der Dark Core (Test) und Sabre Wireless (Test) respektive Mad Catz mit der R.A.T. Pro X3 (Test). Die Umsetzungen waren aber mehr schlecht als recht. Anstelle einer Datenübertragung mit nativer Frequenz wurden die erhöhten Polling-Raten durch die Kombination mehrerer paralleler Streams erreicht. Da dies jedoch unsychronisiert geschah, machten die Nachteile eines inkonsistenten Signals die potentiellen Vorteile mehr als nur zunichte.

G Wolves stellt passable Stabilität in Aussicht

Der chinesische Eingabegerätehersteller G Wolves stellt nun jedoch mit der Hati S Plus eine kabellose Gaming-Maus in Aussicht, die tatsächlich – zumindest einigermaßen – stabile 4.000 oder 2.000 Hertz zustande bringen soll, wie Screenshots der entsprechenden Messungen mit der Software MouseTester belegen sollen. So gleichmäßig wie Messungen kabelgebundener Mäuse mit derartigen Abfrageraten sehen die Aufzeichnungen zwar nicht aus, nichtsdestoweniger sind die Ergebnisse aber deutlich vielversprechender als bisherige kabellose Gehversuche.

G Wolves Hati S Plus – Stabilität der 4.000 Hertz in MouseTester
G Wolves Hati S Plus – Stabilität der 4.000 Hertz in MouseTester (Bild: G Wolves)
G Wolves Hati S Plus – Stabilität der 2.000 Hertz in MouseTester
G Wolves Hati S Plus – Stabilität der 2.000 Hertz in MouseTester (Bild: G Wolves)
Blau: Updates(ms); Razer Viper 8KHz (PMW-3399, 1.600 cpi, 8.000 Hertz, Stoffmauspad)
Blau: Updates(ms); Razer Viper 8KHz (PMW-3399, 1.600 cpi, 8.000 Hertz, Stoffmauspad)

Ob zu diesem Zweck mehrere Datenströme synchronisiert wurden oder aber die hohe Frequenz nativ anliegt, wollte G Wolves auf Nachfrage seitens ComputerBase nicht verraten. In letzterem Fall müsste der 2,4-GHz-Funkadapter über jeweils zwei Mikrocontroller verfügen – einen Chip, der gleichzeitig eine USB-Hi-Speed-Verbindung und ein Funksignal verwalten kann, gibt es derzeit nämlich nicht. Auch die Hati S Plus selbst müsste über mehr Rechenleistung verfügen, als es bei Gaming-Mäusen eigentlich üblich ist.

Kleine und leichte Fingertip-Grip-Mäuse

Abseits all dessen handelt es sich bei der Hati S Plus mit einer Masse von 52 Gramm um ein überaus leichtes Fingertip-Grip-Eingabegerät. Derzeit ist keine andere kabellose Maus mit geschlossenem Gehäuse im gleichen Formfaktor derart leicht. Erst kürzlich übernahm die Viper V2 Pro (Test) mit 58 Gramm die Führung, Glorious' Model O Pro mit 55 Gramm ist zumindest angekündigt. Der Vergleich ist allerdings nicht ganz fair, da die Hati S Plus deutlich kleiner ausfällt.

Als Sensor kommt mit PixArts PAW-3399 das derzeitige Topmodell zum Einsatz, wenn der exklusiv Razer vorbehaltene PAW-3950 ausgeblendet wird. Ein ähnliches Modell soll auch in Endgame Gears XM2w zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu dieser setzt die Hati S Plus allerdings auf Omron-Schalter. Die Akkulaufzeit fällt mit rund 40 Stunden verhältnismäßig niedrig aus, was der hohen USB-Abfragerate geschuldet ist.

G Wolves stellt mit der Hati S Ace noch eine zweite Variante in Aussicht, die ohne 4.000-Hertz-Polling-Rate daherkommt, im Gegenzug aber mit lediglich 46 Gramm abermals leichter ist. Als Sensor dient PixArts PAW-3370, die weiteren Spezifikationen sind identisch.

Marktstart zu hohen Kosten ungewiss

Ungesichert ist zum aktuellen Zeitpunkt, wann die beiden Mäuse verfügbar sein werden. G Wolves rechnet mit dem Beginn der Massenproduktion erst in einem Monat, sodass ein Start im frühen Herbst möglich erscheint. Gegenüber ComputerBase gab der Hersteller zu verstehen, dass für die Hati S Plus derzeit eine unverbindliche Preisempfehlung von 160 US-Dollar angepeilt werde – ein sehr hoher Betrag, den auch die Viper V2 Pro oder aber Logitechs populäre G Pro X Superlight (Test) kosten. Sollte sich die 4.000-Hertz-Sensorik in der Praxis als tauglich bewähren, hätte die Maus allerdings ein Alleinstellungsmerkmal.