News Bundesnetzagentur: Schäd­licher Glasfaser-Überbau kommt auf den Prüfstand

Weil es auch hirnrissig ist Infrastruktur in einen Wettbewerb zu stellen. Produkt ja, Infrastruktur nein. Für die Infrastruktur muss es aber entsprechende Vorgaben geben, Standards müssen gelten. Im Rahmen vom Förrderprogramm gibt es diese, auch wenn sie nicht ideal und teilweise unklar formuliert sind.
 
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Wenn ein Anbieter über einen eigenen Ausbau nachdenkt, ist das ein klares Zeichen für die Kosten, die die Nutzung fremder Infrastruktur im gleichen Gebiet dauerhaft verursachen würde.

Und diese Kosten gehen zu Lasten der Kunden, während sich die Investorengruppen des Erstausbauers darum kümmern, möglichen anderen Anbietern den eigenen Ausbau zu erschweren.
 
wolfram523 schrieb:
Weil es auch hirnrissig ist Infrastruktur in einen Wettbewerb zu stellen. Produkt ja, Infrastruktur nein
Aber nur so geht ein Wettbewerb bei den Produkten.
Nur wenn ich die Infrastruktur selbst beschalten kann, kann ich auch Produkte schaffen die im Wettbewerb zu den Angeboten anderer stehen.
 
Das setzt aber nicht voraus, das x-mal identische Kabel verlegt werden.
 
Die Kabel sind nicht identisch, wenn sich die Kostenstruktur erheblich unterscheidet.
 
Holzkopf schrieb:
Aber nur so geht ein Wettbewerb bei den Produkten.
Nur wenn ich die Infrastruktur selbst beschalten kann, kann ich auch Produkte schaffen die im Wettbewerb zu den Angeboten anderer stehen.

Sehe ich anders. Auf der Netzseite kann ich problemlos zwischen passiven LWL-Netz und aktiver Technik trennen. Damit kann ich dritten den Zugriff auf das LWL-Netz mit eigener Technik ermöglichen und somit auch eigene individuelle Produkte. Damit würde man einen Überbau der Leitungen vermeiden. Kostentechnisch gehen ca. 85-90% der Ausbaukosten einer Gemeinde für Tiefbau, Material und Montage drauf. Die Technik ist hier der kleinste Betrag.
Praktisch macht das kaum einer, weil die Kosten um die Knoten für die letzte Meile zu erschließen einfach immer noch zu hoch sind. Layer2 IP-BSA wird für die Kopplung von Vermarktung weiterer Anbieter auf dem Netz von eigentlich allen bevorzugt.

@incurable : wie meinst du das? LWL ist LWL. Einen Unterschied könnte es geben wenn ich z.B. GPON-Splitter zwischen PoP und Endkunde verbaue, dann bin ich quasi auch von der Technik abhängig. Deswegen baut man die passiven LWL-Netze auch als Point-to-Point. Wenn GPON (oder XGS-PON), dann Splitter immer direkt in den PoP rein. Alles andere ist am falschen Ende gespart.
 
Holzkopf schrieb:
Aber nur so geht ein Wettbewerb bei den Produkten.
Nur wenn ich die Infrastruktur selbst beschalten kann, kann ich auch Produkte schaffen die im Wettbewerb zu den Angeboten anderer stehen.
Der ISP muss einfach sein Produkt auf Layer 1 zur Verfügung stellen können. Deshalb baut man in der Schweiz das Mehrfasermodell. Eine muss P2P gebaut werden. Dann kann jeder ISP sein Produkt darüber anbieten. Egal ob AON oder PON. Und bauen tut die Kommune, die dann die Faser an den ISP vermietet.
Auch hier gibt es Potenzial für Reibereien. Ist klar. Wenn richtig gebaut wird, hat man an einem Standort mit vielen Anschlüssen, eine grosse Auswahl an ISP. Hier wo ich wohne, kann ich aus ca. 10 Anbietern auswählen. Wieso das andern Orts nicht funktionieren soll, weiss ich nicht.
 
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wolfram523 schrieb:
@incurable : wie meinst du das? LWL ist LWL.
Physikalisch ja. Aber für die Kalkulation ist die eigene Glasfaser eine andere Größe als die vom Mitbewerber angemietete.

Was wiederum diese Diskussion überhaupt erst auf den Plan ruft.
 
incurable schrieb:
Überbau ist nicht schädlich. Ich möchte nicht einem Glasfaseranbieter ausgeliefert sein, der "zufällig" bei mir vor Ort zuerst ausgebaut hat und nun Alternativen mit diesem fadenscheinigen Argument fernhalten möchte.
Überbau ist schon alleine dahingehend schädlich, dass die Straßen und Fußwege mehrfach aufgebuddelt und wieder zugeschüttet werden (mit hinterher teilweise erbärmlichem Fahrkomfort durch die vielen Schlaglöcher). Zudem ist der CO2-Fußabdruck des Mehrfachaufbuddelns absolut mies.
 
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KlaasKersting schrieb:
Wenn das dazu führt, dass doppelt ausgebaut wird, ist das nunmal so. Man könnte ja mal darüber nachdenken, warum lieber doppelt ausbaut wird, als sich in die vorhandene Infrastruktur einzumieten.
Die Telekom will natürlich nicht in jedem Landkreis eine andere Anbindung, die dann nicht mehr über die normalen Tools verwaltet werden kann.
Die Telekom sagt dann: Damit wir uns einmieten brauchen wir diesen Preis und der Zugang muss so und so erfolgen.
Und der Netzbetreiber denkt sich halt: So wie ich will/kann oder gar nicht.
 
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Tom_123 schrieb:
in Gegenden, welche von Vodafone und Pyur versorgt werden, kannst du als Alternative noch einen Vertrag bei O2 im Kabelnetz abschließen.
Das Kabelnetz bleibt aber dasselbe, es ändert sich nur der Provider, der die Leitung anmietet.
Ergänzung ()

V_182 schrieb:
Gilt das auch für Wohnungen?
Trotz Kabelnetz von Vodafone zeigt mir o2 bloß "Bei Ihnen nicht verfügbar" an.
Habe gerade mal getestet: Meine Zweitwohnung in Nürnberg ist sowohl bei Vodafone als auch bei O2 für das Kabelinternet buchbar.
 
wolfram523 schrieb:
Sehe ich anders. Auf der Netzseite kann ich problemlos zwischen passiven LWL-Netz und aktiver Technik trennen. Damit kann ich dritten den Zugriff auf das LWL-Netz mit eigener Technik ermöglichen und somit auch eigene individuelle Produkte. Damit würde man einen Überbau der Leitungen vermeiden. Kostentechnisch gehen ca. 85-90% der Ausbaukosten einer Gemeinde für Tiefbau, Material und Montage drauf. Die Technik ist hier der kleinste Betrag.
Praktisch macht das kaum einer, weil die Kosten um die Knoten für die letzte Meile zu erschließen einfach immer noch zu hoch sind. Layer2 IP-BSA wird für die Kopplung von Vermarktung weiterer Anbieter auf dem Netz von eigentlich allen bevorzugt.

@incurable : wie meinst du das? LWL ist LWL. Einen Unterschied könnte es geben wenn ich z.B. GPON-Splitter zwischen PoP und Endkunde verbaue, dann bin ich quasi auch von der Technik abhängig. Deswegen baut man die passiven LWL-Netze auch als Point-to-Point. Wenn GPON (oder XGS-PON), dann Splitter immer direkt in den PoP rein. Alles andere ist am falschen Ende gespart.

Howdegen schrieb:
Der ISP muss einfach sein Produkt auf Layer 1 zur Verfügung stellen können. Deshalb baut man in der Schweiz das Mehrfasermodell. Eine muss P2P gebaut werden. Dann kann jeder ISP sein Produkt darüber anbieten. Egal ob AON oder PON. Und bauen tut die Kommune, die dann die Faser an den ISP vermietet.
Auch hier gibt es Potenzial für Reibereien. Ist klar. Wenn richtig gebaut wird, hat man an einem Standort mit vielen Anschlüssen, eine grosse Auswahl an ISP. Hier wo ich wohne, kann ich aus ca. 10 Anbietern auswählen. Wieso das andern Orts nicht funktionieren soll, weiss ich nicht.
Hatte ich ja auch so vorgeschlagen siehe
Post

Nur fehlt dafür die gesetzliche Pflicht in Deutschland.
Jeder kann tun und lassen was er will, womit natürlich nur die eigenen Interessen vertreten werden.
 
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shadowworld schrieb:
Bei uns (Landkreis Elbe-Elster) wurde eine Kooperation mit DNS-Net geschlossen, um den ganzen Landkreis privatwirtschaftlich mit GF zu versorgen. Gott sei Dank wurde die nötige Quote von 20% bisher nicht erreicht, wenn man die Schauermärchen aus anderen Gegenden so mitbekommt und sieht, wie DNS-Net und seine "Vertriebsmitarbeiter" agieren. Nicht umsonst hat die Telekom zu DNS-Net mal gesagt, dass "dieser Wettbewerber für seine unzuverlässige Technik bekannt ist". Wo wir gleich beim 2. Problem sind: kein Anbieter will das Netz von denen mit benutzen (Open Access), obwohl DNS-Net genau dies beworben hat und immer noch bewirbt, dass man nach 24 Monaten bei denen wechseln kann - jedoch wohin? Das können die nicht sagen und reden sich raus auf den Infoveranstaltungen. Ich hoffe, dass die Telekom hier zeitnah ausbauen oder sogar überbauen wird, sollte es doch noch dazu kommen, dass DNS-Net baut.
Es gibt schon jede Menge Gurkenprovider da draußen.
Das wird für die Opfer dieser Gurkenprovider ziemlich scheiße wenn die VTAMs und Brekos weiter bei dem zuständigen FDP-Minister lobbyieren.
Ergänzung ()

Und auch die Telekom wird überbaut:
Die Telekom will nicht mit dem Finger nur auf sich zeigen lassen: "So sehen wir zum Beispiel in unserer Heimatstadt Bonn oder in Essen Ausbauankündigungen von Wettbewerbern, obwohl die Telekom in den betreffenden Städten bereits vor mehreren Monaten ihre Pläne für Glasfaser offengelegt hat."
https://www.heise.de/hintergrund/Ei...schritt-mit-Hindernissen-9206016.html?seite=3
 
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Weyoun schrieb:
Meine Zweitwohnung in Nürnberg ist sowohl bei Vodafone als auch bei O2 für das Kabelinternet buchbar.

Danke fürs Testen. 👍
Ich bin leider auf Vodafone festgelegt. :(
 
incurable schrieb:
Na dann leg mal los. Firma gründen, Investorgeld einsammeln, planen, anbieten, ggf ausbauen.

Wenn die Qualität so schlecht und der Markt so groß ist alles sicher kein Problem.

PS: Auf gar keinen Fall vergessen: Wenn der Ausbau nach deinem eigenen Rosinenpicke feststeht, gleich in die Lobbyarbeit einsteigen, dass auch ja kein anderer im selben Gebiet eigene Leitungen legt. Das freut Deine Investoren.

Hmm klingt für mich als willst du diese Saubande in schutz nehmen? Läuft das vill was bei dir ?! xD
 
h00bi schrieb:
Die Telekom will natürlich nicht in jedem Landkreis eine andere Anbindung, die dann nicht mehr über die normalen Tools verwaltet werden kann.
Die Telekom sagt dann: Damit wir uns einmieten brauchen wir diesen Preis und der Zugang muss so und so erfolgen.
Und der Netzbetreiber denkt sich halt: So wie ich will/kann oder gar nicht.

Genau das ist das Problem, aber noch eine ganze Stufe schlimmer.

Die Telekom würde es vielleicht sogar noch irgendwie hinbekommen, mit 100+ verschiedenen Lokalbutzen zu verhandeln und deren Schnittstellen zu implementieren, Automatismen für Service-Fälle bei Schäden zu entwickeln usw.

Aber für kleinere Anbieter dürfte das nicht zu stemmen sein, die haben gar nicht genug Personal und Kapital, damit die alle gegenseitig untereinander Verträge schließen und automatisierte Prozesse schaffen können. Würde das Netz in kleine Lokalnetze zerfallen, wäre es daher vorbei mit Konkurrenz.

Wäre es besser, wenn es nur ein einziges staatliches Glasfasernetz gäbe, das die Anbieter zum Kostenpreis nutzen können? Wahrscheinlich.

Aber das Thema ist in Deutschland gelaufen und die nächstbeste Alternative ist ein deutschlandweites Glasfasernetz der Telekom. Dann gibt es immer eine Alternative zum Lokalanbieter und für alle Anbieter eine simple, standardisierte Möglichkeit, sich einzumieten.
 
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Telekom sollte man wie die Bahn ebenfalls aktuell angedacht zerschlagen in mehrere Geschäftsbereiche. Der Infrastrukturbereich geht an den Bund und der Rest wird durch private Firmen weiter betrieben.
 
Viel Spaß beim Auseinanderwuseln von Netz und Betrieb. Und dann bitte auch den anderen Firmen verbieten, weiter selbst auszubauen.
 
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