Intel Core i9-14900KS im Test: Benchmarks in Spielen vs. AMD Ryzen 9 7950X3D und Ryzen 7 7800X3D

Testsystem und Testmethodik für Spiele

Alle Spiele-Benchmarks wurden auf sechs unterschiedlichen Systemen (LGA 1200 und LGA 1700 für Intel Core, AM5 für Ryzen 7000 sowie AM4 für Ryzen 5000, 3000 und 2000, dazu Threadripper und Xeon), allerdings mit derselben Software-Basis erstellt.

• LGA-1200-, LGA-1700-, AM5- und AM4-Plattform plus SP6 und LGA 4766
• GeForce RTX 4090 FE mit GeForce 537.58
• Windows 11 Version 22H2 (22621.2428)
• Windows 11 „Core Isolation“ und „Memory Integrity“ (HVCI) an
• PCIe Resizable BAR (rBAR/SAM) an
• RAM-Settings: Offizielle Specs, Timings siehe Diagramme

Auf die in Windows aktiven Sicherheits-Features wurde ebenfalls penibel geachtet, sowohl „Core Isolation“ als auch „Memory Integrity“ (inzwischen in der Regel bei der Windows-11-Installation mit BIOS-Standard-Settings ab Werk an) wurden auf jeder Plattform aktiviert.

HVCI an/aus kann – je nach Spiel – für zweistellige Leistungsdifferenzen im CPU-Limit sorgen und ist beim Testen damit zwingend zu prüfen und transparent zu machen.

Einen detaillierten Überblick über die verwendeten Games und deren Settings bietet der Test CPU-Gaming-Benchmark 2023: So viele FPS liefern 26 AMD Ryzen und Intel Core in Spielen.

Gaming-Leistung im CPU-Limit

Die Spieleleistung des neuen Intel-Prozessors liegt auf dem Niveau dessen, was erwartet werden konnte. 100 MHz oder 1,7 Prozent mehr Takt als beim 14900K (5,9 zu 5,8 GHz Multi-Core-Turbo) ergeben im Durchschnitt einen Prozentpunkt mehr Leistung im Testparcours. Damit bleibt es dem KS verwehrt, im Testparcours der Redaktion die Spitze zu erklimmen – der Ryzen 7 7800X3D liegt gleichauf, der Ryzen 9 7950X3D einen Wimpernschlag vorne.

Sind diese Performance-Unterschiede im Gamer-Alltag relevant? Nein. Für die Hersteller geht es beim Kampf um die Leistungskrone aber um mehr als Rationalität: Vorne zu liegen bedeutet alles.

Gaming-Einzelergebnisse

Anno 1800

Baldur's Gate 3

Counter-Strike 2

Cyberpunk 2077: Phantom Liberty

Factorio

Ratchet & Clank

Resident Evil 4

Spider-Man: Miles Morales

Starfield

Uncharted

Leistungsaufnahme in Spielen: Rekordverdächtig

Der Intel Core i9-14900KS ist schon auf dem Papier kein Kostverächter mit den (quasi irrelevanten) 150 Watt TDP, den 253 Watt PL2 und den „optionalen“ 320 Watt für den OC-Modus. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass diese Budgets auch in Spielen abgerufen werden.

Doch wie zuletzt bereits von Intels extrem hoch taktenden K(S)-Modellen bekannt, ist auch der reale Verbrauch in Spielen erschreckend hoch – insbesondere, wenn man zum Vergleich auf die extrem effizienten X3D-CPUs blickt.

Als negatives Aushängeschild sei einmal Starfield herausgegriffen: Ja, der Intel Core i9-14900KS ist hier der schnellste Prozessor, verbraucht dabei aber im Durchschnitt (!) 250 Watt, in der Spitze fast 300 Watt. Ein AMD-X3D-Prozessor ist 10 Prozent langsamer, genehmigt sich dabei jedoch nur 39 Prozent der Energie, die die Intel-CPU aufnimmt: 96 zu 245 Watt.

Selbst mit Intel APO bleibt AMD der Gewinner

In den eigenen Folien hat Intel am Ende schon selbst den ärgsten Widersacher des 14900K(S) genannt: den AMD Ryzen 7 7800X3D. Er ist sogar in Intels Test mit ausgesuchten Benchmarks (wie gleich zwei Mal Total War und Uralttiteln wie Metro und GTA, weil dort das Software-Tool Application Optimization Overview (APO) funktioniert) immer sehr nahe am schnellsten Intel-Prozessor dran. Wenn er auftrumpfen darf, hängt er ihn aber gern auch mal deutlich ab und kostet zu einem Preis ab 339 Euro halt nur die Hälfte.

Apropos APO: Intel hat die Liste der unterstützten Spiele zuletzt um zwölf Titel erweitert, tendenziell sind auch die Neulinge wieder älterer Natur. Mit APO lassen sich inzwischen Games wie Metro Exodos um bis zu 11 Prozent beschleunigen – deshalb ist es auch in Intels Spielesammlung gegen AMD vertreten. Dafür muss die Unterstützung allerdings im Zweifelsfall zuvor im BIOS aktiviert werden. Bei Asus ist sie ab Werk deaktiviert.

APO ist und bleibt weiterhin vorrangig ein Marketing-Tool für Intel und für Spieler eine Fummelei, die beim BIOS beginnt, über die zusätzliche Software weitergeht und bei einer kleinen Auswahl an alten Spielen endet. Eine fortlaufend gepflegte Liste der unterstützten Titel liefert Intel selbst bis heute übrigens nicht.

The Intel Application Optimization team is working on making a list of applications/games available for users.